Bei der Wohnmobil-Elektrik handelt es sich um ein sehr komplexes Thema, welches nicht ohne ausreichend Vorwissen angegangen werden kann, denn der Umgang mit Strom kann teilweise sehr gefährlich werden. Daher wird nachfolgend auf die Grundlagen, Arten und Stärken von Strom in Wohnmobilen eingegangen. Tipps für die Wohnmobil-Elektrik, welche besonders für Anfänger geeignet sind, werden nachfolgend ebenfalls in Erfahrung gebracht.

Grundlagen der Elektrik

Um die elektrischen Zusammenhänge eines Wohnmobils tatsächlich zu verstehen, müssen zunächst die Grundlagen der Elektrik verstanden werden. Elektrischer Strom setzt sich grundsätzlich aus drei Komponenten zusammen: Der Spannung, der Menge an Strom und dem Widerstand. Unter der Spannung wird grundsätzlich die Höhe der Energie in einer Elektroleitung verstanden. Umso höher die Energie also ist, desto höher ist natürlich auch die Spannung.

Die Menge an Strom wiederum beschreibt lediglich die Anzahl an Strom, welche pro Sekunde einen bestimmten Punkt passiert. Unter dem Widerstand wird wiederum die Breite der Leitung, durch welchen der elektrische Strom läuft, verstanden. Umso breiter diese also ist, desto höher ist der Widerstand. Es gilt für eine Stromleitung grundsätzlich: Mit der Spannung von dem Strom, welche diese bewältigen kann, wächst auch die Höhe der Leistung.

Wechselstrom und Gleichstrom

Bevor es an die Praxis geht, ist es auch noch wichtig, zu verstehen, um was es sich bei Wechselstrom und Gleichstrom handelt, denn beides sind unterschiedliche Arten von Strom, welche allerdings für das Wohnmobil von wichtiger Bedeutung sind. Wechselstrom kann auch als Wechselspannung bezeichnet werden und ist in erster Linie Zuhause bekannt. Hergestellt wird dieser durch Generatoren, welche für einen Strom sorgen, der stetig seine Richtung ändert: Wechselstrom fließt 50 mal in die eine Richtung und wiederum 50 mal in die andere Richtung in jeder Sekunde. Daher ist hier auch von einer Frequenz von 50 Hertz die Rede.

Typischerweise wird Wechselstrom in einem Wohnmobil über die Außensteckdose eingespeist und hier mit einer Spannung von 230 Volt für Küchengeräte, Fernseher, die Klimaanlage und weitere Geräte, welche auf eine solche Spannung angewiesen sind, verwendet. Gleichstrom wiederum fließt im Gegensatz zu Wechselstrom nur in eine Richtung. Dadurch wird deutlich weniger Spannung erzeugt, denn Gleichstrom weist 12 Volt auf und kann daher für den Zigarettenanzünder, Mini-Kühlschränke, das Licht und weitere kleine Geräte verwendet werden. Gleichstrom wird stets von Batterien erzeugt, denn diese können erst gar keinen Wechselstrom aufnehmen. Trotz der geringeren Spannung ist es auch mit Gleichstrom möglich, ein Wohnmobil vollkommen autark zu betreiben, solange einige wichtige Aspekte beachtet werden.

10 Tipps für Wohnmobil-Elektrik Anfänger

  1. Die Länge und der Widerstand der Stromleitungen im Wohnmobil ist entscheidend für die Leistung beziehungsweise deren Übertragung. Auf einer langen und dünnen Leitung kann nämlich ein hoher Energieverlust entstehen. Daher sollte unbedingt darauf geachtet werden, möglichst kurze Leitungen mit einem ausreichenden Querschnitt zu verwenden.
  2. Es sollte vor dem Arbeiten an der Elektrik des Wohnmobils immer erst auf die vorhandenen Batterien geachtet werden. Diese sollten abgeklemmt werden, um das Verletzungsrisiko beim Arbeiten an Stromleitungen oder beim Verlegen solcher Leitungen zu verringern. Das Arbeiten in der Nähe einer Batterie wie der Starterbatterie kann nämlich lebensgefährlich sein.
  3. Vor der Arbeit am Stromnetz des Wohnmobils sollte neben dem Abklemmen der Batterie auch die Deaktivierung der Sicherung vorgenommen werden. Nur so kann zum Arbeiten ein stromloses Netz sichergestellt werden.
  4. Weiterhin wichtig für die Sicherheit ist das sofortige Ersetzen von defekten Isolierungen.
  5. Es sollten im Wohnmobil immer mehrere Stromkreise verlegt werden, denn so kann der Spannungsabfall insgesamt geringer gehalten werden. Außerdem sind kleinere Stromkreise weniger anfällig für Störungen.
  6. Wer Wechselstrom auf Campingplätzen verwenden möchte, sollte dringend an die Anschaffung eines CEE-Adapters denken, denn dieser wird benötigt, damit Landstrom bezogen werden kann.
  7. Weiterhin wichtig zur Versorgung mit Landstrom beziehungsweise Wechselstrom ist eine Kabeltrommel.
  8. Ein Batteriecomputer kann für alle im Wohnmobil vorhandenen Batterien von Vorteil sein, denn dieser misst, wie viel Strom in die Batterien läuft und aus diesen entnommen wird. So kann stets abgeschätzt werden, wie viel Kapazität diese noch haben.
  9. Zur Verkabelung im Wohnmobil sollten immer nur flexible Kabel verwendet werden, denn diese enthalten einen weniger harten Metallkern und lassen sich daher auch durch enge Passagen legen.
  10. Kabel mit den unterschiedlichen Spannungen 12 Volt, 24 Volt und 230 Volt müssen stets getrennt verlegt werden.

12 Volt / 24 Volt und 230 Volt

Die meisten Geräte für das Wohnmobil sind schon auf eine Spannung von 12 Volt oder 24 Volt ausgelegt. So können diese in der Regel mit den vorhandenen Batterien betrieben werden. Je nach Batterieart und Batteriegröße sowie nach Art der Kabel, welche verlegt werden, kann dabei mit 12 oder 24 Volt betrieben werden. Da sich teilweise aber auch Geräte im Wohnmobil befinden, welche auf Wechselstrom mit einer Spannung von 230 Volt angewiesen sind, sollte auch auf die Verfügbarkeit dementsprechender Leitungen geachtet werden.

Autark stehen

Autark Camper Elektrik Anfänger
Autark stehen

Autark mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein, stellt heutzutage keine große Herausforderung mehr dar. Meist werden für eine autarke Lösung Solarzellen verbaut, welche natürlich gerade im Sommer perfekt funktionieren. Diese können durchaus dazu in der Lage sein, genügend Strom zu produzieren, um einige Geräte zu betreiben. Mittlerweile ebenfalls beliebt ist die Brennstoffzelle, welche für circa 3.000 Betriebsstunden ohne Leistungsabfall läuft. Ein Generator hingegen stellt die weniger elegante Lösung für die autarke Nutzung des Wohnmobils dar.

Starterbatterie und Bordbatterie

Unterschieden werden muss strikt zwischen Starterbatterien und Bordbatterien. Starterbatterien sind im Wohnmobil ausschließlich zum Starten des Motors wichtig und werden für keine anderen Zwecke eingesetzt. Bordbatterien hingegen sind ausschließlich für die temporäre Stromversorgung im Wohnmobil ausgelegt und funktionieren natürlich mit Gleichstrom.