Ein guter Stellplatz für das eigene Wohnmobil ist aktuell sehr gefragt. Bei einigen Menschen geht die Suche nach einem geeigneten Stellplatz auch mit verschiedenen Fragen einher: Gibt es eine App für die Stellplatzsuche und muss ich zwangsläufig auf einen Campingplatz? Was genau ist eigentlich ein Stellplatz und wozu ist dieser erforderlich? Diesen und weiteren Frage wollen wir in diesem Ratgeber auf den Grund gehen. 

Wozu überhaupt einen Stellplatz finden?

In Deutschland stehen unzählige Campinplätze bereit. Da stellt sich natürlich die Frage, warum es überhaupt eine neue Kategorie im Bereich der Parkmöglichkeiten für Wohnmobile geben muss?! Diese Frage lässt sich auf mehrere Gründe dafür zurückführen. 

Der wichtigste Aspekt definiert sich vermutlich über die Kostenersparnis. Mit einem Wohnmobil ist man nicht auf das umfangreiche Angebot angewiesen welches auf dem Campingsplatz zur Verfügung steht. Da ist es nur naheliegend, dass Camper nicht für das ungenutzte Angebot zahlen wollen. Mit einem Wohnmobil haben Reisende die Möglichkeit, sich ihrer eigenen Sanitäranlagen zu bedienen. Das Ausweichen auf die Einrichtungen des Campingplatzes ist damit nicht erforderlich. Einfacher ist es dagegen auf einem Stellplatz. Hier müssen Camper tatsächlich nur für die Leistungen und Services bezahlen, welche sie auch tatsächlich in Anspruch genommen haben. Und dies dürfte sich spätestens am Ende der Reise deutlich im Portemonnaie widerspiegeln. 

Ebenso attraktiv dürfte sich der Stellplatz in puncto Flexibilität erweisen. Der Stellplatz erlaubt die flexible An- und Abreise zu jedem beliebigen Zeitpunkt. In der Regel wird der Stellplatz im Voraus gezahlt und ist immer zugänglich. Auf einem Campingplatz profitiert man dagegen nicht von so viel Flexibilität: Die meisten Einrichtungen geben Checkin-/Checkout-Zeiten vor, sodass sich beispielsweise die nächtliche Anreise als sehr schwierig gestalten kann. Auf einem Stellplatz ist dies kein Problem, da dieser rund um die Uhr zugänglich ist. 

Ein weiterer Grund sich für gegen den Camping- und für den Stellplatz zu entscheiden, ist die Lage beziehungsweise die Verfügbarkeit: Stellplätze finden sich meistens in den Zentren von Städten. Campingplätze sucht man hier vergebens. Ein Stellplatz hingegen erfordert nicht viel Platz und ermöglicht den Betreibern eine Platzwahl in City-Nähe, wo es eigentlich keinen Platz für Wohnmobile gibt. 

Was kostet ein Wohnmobil-Stellplatz?

Campingplatz für Wohnmobil
Campingplatz für Wohnmobil

In der Regel muss man für eine Nacht auf dem Stellplatz (für zwei Personen) mit einer Gebühr in Höhe von 10 EUR rechnen. Allerdings gibt es auch Stellplätze für zwei bis drei EUR pro Nacht. Wer es luxuriös bevorzugt, muss mit Kosten bis zu 20 EUR auf dem Stellplatz rechnen. Das gewohnte Nord-/Süd-Gefälle greift auch bei der Stellplatzsuche: Die Preise in Nordeuropa sind deutlich teurer als in Süßeuropa. Es geht aber auch gratis, denn auf einigen Stellplätzen ist sogar die kostenlose Übernachtung möglich. Dort wird nur für verbrauchte Ressourcen wie Strom und Wasser gezahlt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Stellplatz damit deutlich günstiger als ein Campingplatz ist. Stellplätze werden unter kostenbewussten Campern somit immer beliebter. Zwar lässt sich die Ausstattung eines Stellplatzes nicht mit der eines Campingplatzes vergleichen, jedoch sind die klassischen Basics eigentlich überall zu finden. Darunter zum Beispiel: 

  • Müllentsorgung
  • Frischwasser
  • Strom
  • WC- und Grauwasserentsorgung 

Stellplätze bieten auch einen guten Komfort

Duschen und WCs sind dagegen eher selten auf einem Stellplatz zu finden. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass die Betreiber davon ausgehen, dass die eigenen Einrichtungen genutzt werden. Deshalb werden auch nur autarke Mobile auf einem Stellplatz geduldet. Wer sich lieber für die Luxus-Variante entscheidet, profitiert von Duschen, WC und manchmal auf einem bequemen Brötchen-Service. Damit rückt man in puncto Ausstattung und Komfort deutlich an einen Campingplatz heran. 

Vor- und Nachteile eines Stellplatzes

An dieser Stelle wollen wir die Vor- und Nachteile eines Stellplatzes aufführen. Diese listen wir nachfolgend im Überblick auf, um anschließend auf die expliziten Unterschiede zwischen Camping- und Stellplätzen einzugehen. 

Vorteile

  • Geringe Kosten 
  • Flexible An- und Abreisemöglichkeiten
  • Zeitersparnis beim Checkin
  • Ideal für Städtetrips
  • Bestens geeignet für die Durchreise 

Nachteile

  • Camping-Flair sucht man hier vergebens
  • Keine Campingutensilien wie Grill, Markise oder Sonnenliege
  • Wenig Platz 
  • Häufig keine sanitären Einrichtungen
  • Parkplatzcharakter

Unterschied zwischen Stellplatz und Campingplatz

Der Campingplatz

Auf einem Campingplatz finden wir eigentlich immer das vor, was wir suchen: Eine großzügige Parzelle, welche sich inmitten einer schönen Umgebung befindet. Der parzellierte Stellplatz selbst und die angrenzenden Grünflächen erlauben es den Gästen, sich richtig wohlzufühlen. Der Aufenthalt ist deshalb in der Regel längerfristig geplant. Viele Camper verweilen mehrere Tage oder sogar Wochen auf dem Platz. Und das aus gutem Grund, denn das Leben kann man hier überwiegend im Freien gestalten. Ähnlich wie in einem Schrebergarten. Auf dem Campingplatz finden sich auch meistens komfortable Sanitäranlagen, womit die eigene Nasszelle im Wohnmobil trocken bleiben darf. Noch komfortabler wird es mit angrenzenden Restaurants und Supermärkten. 

Der Wohnmobil-Stellplatz

Stellplatz für Wohnmobil
Stellplatz für Wohnmobil

Der Stellplatz besticht dagegen nicht durch seine natürliche Kulisse. Hier herrscht unromantischer Parkplatz-Charakter: Die einzelnen Wohnmobile stehen nebeneinander in Reih und Glied. Und der Parkplatz umfasst auch schon das gesamte Platzangebot, welches einem zur Verfügung steht. Eine Grünfläche oder sogar einen Sichtschutz wird man hier vergeblich suchen. Der Stellplatz bietet sich deshalb eher für kurze Aufenthalte an. Der Stellplatz kann aber auch dann eine Alternative sein, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und erst abends wieder eintrifft. Zum Beispiel, wenn tagsüber Sightseeing-Aktivitäten auf dem Programm stehen. Wer sich nur zum Schlafen auf dem Stellplatz einfindet, dürfte mit dieser Option deshalb gut beraten sein. Allerdings beherbergt der Stellplatz keine Toiletten und erst recht keine Duschen. Wer das eigene WC an Board „schonen“ will, dürfte auf dem Stellplatz Probleme bekommen. 

Die besten Womo-Stellplätze

Wer sich auf die Suche nach einem Stellplatz machen möchte, kann bei Google einfach den jeweiligen Ortsnamen und den Begriff „Stellplatz“ eingeben. Die Trefferliste sollte dabei sehr umfangreich ausfallen. Die Suchergebnisse können aber auch sehr unübersichtlich sein. Außerdem ist unterwegs nicht immer sichergestellt, dass das LTE uneingeschränkt funktioniert. Es ist deshalb ratsam, bereits im Vorfeld zu recherchieren und Kontakt aufzunehmen. 

Die besten Websiten für einen Wohnmobil Stellplatz

Die nachfolgend aufgeführten Links geben Aufschluss darüber, wo sich interessante Stellplätze finden lassen. 

Die besten Stellplatz Apps

Stellplätze lassen sich inzwischen auch mit dem Smartphone finden. Der Browser ist dazu gar nicht erforderlich, denn mittlerweile bieten auch viele Entwickler eine entsprechende App an, mit welcher sich der Stellplatz online finden lässt. Zu diesen Apps gehören unter anderem: 

  • ADAC Stellplatz-App
  • CamperContact
  • Campervan Guide
  • Camparound-App
  • Womo-Stellplatz-App
  • Promobil Stellplatz-App
  • Camperstop App

Fazit: Kostenersparnis mit Verzicht auf Komfort 

Wie bei vielen anderen Produkten und Dienstleistungen auch, bestimmt der Komfort den Preis. Ein Stellplatz ist günstig buchbar, kann dafür aber auch nicht mit Campingplatz-Flair aufwarten. Für Dauercamper ungeeignet, doch eine gewinnbringende Alternative für Kurzreisende.