Spektakuläre Naturschauspiele, atemberaubende Landschaften und einzigartige Sehenswürdigkeiten in allen erdenklichen Facetten – die abgelegene Inselgruppe Färöer hat definitiv eine Menge zu bieten. In den folgenden Zeilen verraten wir dir, warum sich auch für dich eine Reise auf die Färöer-Inseln lohnt und was du auf keinen Fall verpassen darfst. 

Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Färöer-Inseln

Kaum eine Inselgruppe liegt einsamer als die Färöer-Inseln. Irgendwo im Nordatlantik zwischen Norwegen, Schottland und Island erwartet dich weit weg von allem anderen 18 atemberaubende Inseln, die nicht mit ihren natürlichen Reizen geizen. Wir nennen dir deshalb hier die Top 10 Sehenswürdigkeiten, die du bei deiner Reise auf de Färöer-Inseln nicht verpassen darfst: 

1. Wasserfall bei Gásadalur

Wasserfall bei Gásadalur
Wasserfall bei Gásadalur

Unweit des Dörfchens Gásadalur auf der Insel Vágar stürzt sich der Wasserfall Múlafossur tief die Klippen hinunter ins offene Meer. Dieser Ort hat bei jedem Wetter etwas mystisches und ist mit dem Wasserfall, dem in einer grüne Wiese eingebetteten Dörfchen und dem beeindruckenden Berg Heinanøva im Hintergrund das perfekte Postkartenmotiv. Bis vor gut 10 Jahren galt Gásadalur als einer der isoliertesten Orte der Welt, denn man erreichte das Dorf nur mit dem Hubschrauber oder zu Fuß. Seit 2006 gibt es jedoch einen Tunnel, sodass du den Ort bequem mit Bus oder Auto besuchen kannst. 

2. Gjógv

Gjógv
Gjógv

Weil die Färöer Vulkaninseln sind, findest du fast überall hohe Klippen, die steil ins Meer hinabstürzen. Der kleine Ort Gjógv ist von Natur aus mit einer 200 Meter langen Schlucht ausgestattet, die sich in den Felsen gegraben hat und noch heute als Naturhafen genutzt wird. Gjógv ist ziemlich abseits gelegen und befindet sich im Norden der Insel Eysturoy. Schon der Weg dorthin, der quer durch die Berge führt, ist ein wunderschönes Erlebnis. Wenn sich rechts und links langsam die Hügel öffnen und du am Ende den kleinen Ort mit den bunten Häuschen erblicken darfst, wirst du einmal mehr die beeindruckende und vor allem abwechslungsreiche Natur der Färöer Inseln kennenlernen. 

3. Leitisvatn

Trælanípan panorama
kallernaTrælanípan panoramaCC BY-SA 4.0

Ein See, hoch oben auf den Klippen, der sich über einen Wasserfall ins offene Meer ergießt – was nach Photoshop klingt, gibt es auf den Färöer-Inseln wirklich. Der See Leitisvatn auf der Insel Vágar ist eines der Wahrzeichen und gleichzeitig der größte Binnensee der Färöer. Nachdem er sich unweit der Küste einige Kilometer weit lang zieht, fällt er am Ende direkt in den Atlantik. Dort oben am Rande der Klippen zu stehen und das Naturwunder bestaunen zu können, ist ein fantastisches Erlebnis und alleine dieses Ensemble macht eine Reise zu den Färöer lohnenswert. Auf der Insel Vágar befindet sich auch der internationale Flughafen der Färöer Inselgruppe, sodass du den Leitisvatn gleich zum Auftakt deiner Reise einplanen kannst. Die leichte, rund 3 Kilometer lange Wanderung beginnst du an einem kleinen Parkplatz, der direkt hinter Miðvágur liegt. Von hier aus startet deine Route direkt am See entlang. Erst wenn du am Ende die Klippen hinaufgehst, wird es etwas anstrengender. Dafür wirst du sofort mit dem tollen Ausblick entschädigt. 

4. Enniberg

Enniberg
Erik ChristensenEnniberg.1CC BY-SA 3.0

Die Tagestour von Viðareiði über den Villingadasfjall nach Enniberg gilt als eine der schönsten Wanderungen auf den Färöer. Vom nördlichsten Punkt der Inseln ist die Aussicht einfach unglaublich. An klaren Tagen kannst du mit Kunoy, Kalsoy und Bordoy gleich drei der großen Inseln von hier aus sehen. Mit 841 Meter ist der Villingadalsfjall der dritthöchste Berg der Inseln. Der Weg zum Enniberg erfordert dementsprechend etwas körperliche Fitness, denn du musst zuerst einen steinigen, steilen Anstieg erklimmen, bevor du mit dem tollen Panorama belohnt werden kannst. 

5. Kirkjubøur

Faroe Islands Streymoy Kirkjubøur
Faroe Islands Streymoy Kirkjubøur

Kirkjubøur war im Mittelalter das kirchliche und kulturelle Zentrum der Färöer und noch heute erinnert an die damalige Bedeutung die Ruine des Magnusdoms. In Kirkjubøur gibt es zudem noch das älteste Holzhaus Europas zu besichtigen, welches auch heute noch bewohnt wird. Zudem befindet sich auch die älteste Dorfkirche der Färöer in der mystischen Ortschaft. Aber auch der aus dem 12. Jahrhundert stammende Königsbauernhof mit der hübsch geschnitzten Holztür und den mit Schlangenmotiven verzierten Holzsäulen sind unbedingt einen Besuch wert. Zudem solltest du dir das kleine Volkskundemuseum direkt im Hof des Bauernhofs nicht entgehen lassen.

6. Das Museumsdorf Saksun

Saksun Museumsdorf Färöer
Saksun Museumsdorf Färöer

Auf der Hauptinsel Streymoy erwartet dich das kleine Bergdorf Saksun, welches umgeben von Wasserfällen idyllisch zwischen angrenzenden Bergen liegt. Dort gibt es noch 14 Einwohner, die täglich den Blick auf die Lagune genießen dürfen, die am Fuße des Dorfes eingebettet ist. Bei Ebbe kannst du während eines Spaziergangs am Ufer der Lagune entlanglaufen. Neben der kleinen Kirche und den hübschen und traditionellen Häuschen ist vor allem Dúvugarðar sehenswert. Dabei handelt es sich um eine der wenigen Schäfereien, die auch heute noch aktiv sind und unter anderem als Museum dient. 

7. Bøur

Bour
Bour

In dem kleinen Örtchen Bøur scheint die Zeit bis heute stehen geblieben zu sein. Das Dorf gilt als eines der schönsten Orte der Inseln, was sicherlich auch an dem wunderschönen Ausblick liegt, der dir hier geboten wird. Von hier aus gelingt dir ein Blick bis zu der Vogelinsel Mykines, die als Heimat der Papageientaucher gilt. Noch weit davor blickst du auf das Felsentor Drangarnir und die riesige Felsformationen von Tindhólmur. Zusammen mit den historischen Wohnhäusern mit Grassodendächern, dem winzigen Hafen mit den niedlichen Fischerhütten und dem kleinen Bächlein, was quer durch das Dorf fließt, kannst du hier deine Seele voll und ganz baumeln lassen. 

8. Tjørnuvík

Tjørnuvík
Tjørnuvík

Gefühlt mag Tjørnuvík am Ende der Welt liegen, aber die wunderschöne Bucht mit dem schwarzen Sand ist auf jeden Fall die Hinreise wert. Einen solch breiten Strand gibt es auf den Färöer sonst nur selten, allerdings ist es selbst im Sommer zum Baden viel zu kühl. Dafür trifft man hier immer mal weder auf den ein oder anderen Surfer, der dir gerne sein Können in den Wellen präsentiert. Zudem hast du vom Strand aus einen freien Blick auf die zwei Steinsäulen Risin og Kellingin, die bei Eiði im Atlantik vor der Nordküste von Eysturoy stehen.

9. Fossá

Fossa größter Wasserfall
Fossa – größter Wasserfall

Wenn du Wasserfälle magst, bist du auf den Färöer-Inseln goldrichtig. Der Fossá ist mit seinen 140 Metern der höchste Wasserfall der Inselgruppe. Er stürzt wunderschön in zwei Abschnitten den Berg hinab. Während der Wasserfall bei schönem Wetter nur wenige Meter breit ist, kann er bei Regen schnell mehr als 30 Meter breit werden. 

10. Die pittoreske Kirche in Funningur

funningur
Funningur

Das kleine Gotteshaus in Funningur ist nicht nur von besonders schöner Architektur, sondern es beeindruckt auch noch mit einer wunderschönen Lage direkt am Meer. Die im Jahr 1847 erbaute Kirche ist eine der insgesamt 10 Kirchen auf den Inseln, die komplett aus Holz besteht. Und wenn du schon in Funningur bist, solltest du dir eine Wanderung auf den Hvíthamar nicht entgehen lassen. Von oben herab wird dir ein spektakulärer Blick über die Nachbarinseln und den Fjord geboten, den du so schnell nicht vergessen wirst. .

Was du über Färör wissen musst

Die Färöer Inseln, die zu Dänemark gehören, sind in nur ca. zwei Flugstunden vom europäischen Festland aus erreichbar. Die 18 Inseln der Färöer bieten eine Küstenlinie von beeindruckenden 1,289 Kilometer und vor allem durch die Lage im kalten Nordatlantik wird dir hier eine unglaubliche Vielfalt an Naturschauspielen geboten. Die Friedlichkeit der wunderschönen Berge oder dramatische Landschaften, die auf den tosenden Ozean treffen erwarten dich. Insbesondere in der Hauptstadt Tórshavn pulsiert ein einzigartiges Nachtleben, was seines gleichen sucht. 

Auf den Färöer Inseln herrscht ein überraschend mildes, vom Golfstrom geprägtes Klima mit Durchschnittstemperaturen von 13°C in den warmen Sommermonaten und 3°C im Winter. Die beste Reisezeit ist der Sommer, denn als Tourist kannst du die charakteristisch hellen und langen Tage mit vollen Zügen genießen. Zur Mittsommernacht hat der längste Tag fast 19,5 Stunden. 

Die Färöer Inseln gehören zwar zu Dänemark, sie sind jedoch weitgehend autonom und gehören nicht zur Europäischen Union. Damit greift die im Jahr 2017 in Kraft getretene EU-Roamingverordnung nicht auf Färöer, sodass du zusätzliche Gebühren zahlen musst, wenn du telefonieren, surfen oder SMS schreiben möchtest. Die Gebührenhöhe legt jeder Mobilfunkanbieter selbst fest. 

Top 3 Sehenswürdigkeiten von Tórshavn

Tórshavn
Tórshavn

Mit gut 20.000 Einwohnern ist die Inselhauptstadt Tórshavn eine der kleinsten Hauptstädte weltweit. Dennoch ist sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Färöer. Aber nicht nur deshalb lohnt sich ein Besuch, denn Tórshavn hat einige tolle Sehenswürdigkeiten zu bieten, die Natur- und Kulturliebhaber mindestens genauso stark ansprechen, wie Nachtschwärmer und Aktivurlauber. 

1. Tórshavn Kathedrale

Die Torshavn Kathedrale ist das wichtigste religiöse Wahrzeichen der Färöer. Sie ist mit rund 40 Meter das höchste Gebäude des Archipels und wurde im 19. Jahrhundert erbaut . Besonders beeindruckend ist die ungewöhnliche Pyramidenform der Kirche. Heute ist sie der ständige Sitz des Bischofs. Allerdings steht ein Teil des Gebäudes auch für touristische Führungen zur Verfügung. 

2. Festung Skansin

Die Festung Skansin liegt mit rot-weißem Leuchtturm vor dem Osthafen der Stadt auf einem Hügel. Die ursprüngliche Festung wurde bereits im Jahr 1580 erbaut, damit Tórshavn vor Piratenangriffen geschützt war. Allerdings wurde sie bereits mehrfach zerstört. Der heutige Bau entstand im Jahr 1965. Heute ist Skansin frei zugänglich. Dir wird von hier aus ein wunderschöner Blick auf das Regierungsviertel, die Halbinsel Tinganes sowie auf den Osthafen geboten. 

3. Halbinsel Tinganes

Zwischen dem West- und Osthafen liegt die felsige Halbinsel Tinganes mit dem Regierungsviertel. Die Altstadt von Tórshavn besteht hauptsächlich aus kleinen Häusern, die typischerweise rot oder schwarz gestrichene Holzfassaden besitzen sowie kleinen, schmalen Gässchen. Die meisten Häuser entstanden nach dem großen Brand im Jahre 1673. Du kannst ohne jegliche Sicherheitskontrolle problemlos durch das bedeutende Regierungsviertel von Tórshavn schlendern und dabei viele kulturelle Eindrücke gewinnen. 

Urlaubstipps für Färör

Die Bewohner von Färöer gelten als sehr Gastfreundlich. Allerdings gibt es auch hier einige Traditionen und Gepflogenheiten, die du – um nicht ins Fettnäpfchen zu treten – besser vor der Anreise kennen solltest:

Geheimtipp 1: Autofahren auf den Färöer Inseln

Im Grunde ist das Autofahren auf den Färöer Inseln nicht schwer, denn wie bei uns herrscht ebenfalls Rechtsverkehr. Auch eine allgemeine Anschnallpflicht existiert auf der Inselgruppe. In Orten liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 50 km/h, außerhalb geschlossener Ortschaften bei 80 km/h. Das Licht sollte auch am Tag eingeschaltet werden und besonders auf die zahlreichen Schafe musst du ein gutes Augenmerk legen. Die flauschigen Gesellen kommen auf den Färöer Inseln in großer Anzahl vor uns stehen auch gerne mal mitten auf der Straße. Und wenn du vorbei willst, gucken sie dich noch verdutzt an.

Geheimtipp 2: Campen

Campen
Campen

Auch wenn es auf den Färöer Inseln mehr als genügend unberührte Natur gibt, ist das wilde Campen hier strengstens untersagt. Ausschließlich auf ausgewiesenen Campingplätzen ist das Aufstellen von Wohnwägen oder Zelten erlaubt. Gleiches gilt auch für Wohnmobile, die du nicht einfach auf einem Parkplatz oder einer anderen Ausweichstelle zur Übernachtung abstellen darfst.

Geheimtipp 3: Währung

Die Landeswährung der Färöer-Inselgruppe ist die Färöische Krone (FOK). Der Wert der FOK entspricht der Dänischen Krone (DKK). Holst du an einem der Bankautomaten Geld ab, sind sogar ausschließlich Dänische Kronen aufgeführt. Du erhälst jedoch stets Färöische Kronen, die sich nur im Aussehen und nicht im Wert unterscheiden. Du kannst bei Bedarf aber auch mit DKK zahlen. 1 Färöische Krone entspricht rund 0,13 Euro. Insofern du vor Ort Geld abheben willst, solltest du beachten, dass dabei Spesen anfallen. Hebst du bei einem Bankautomaten auf den Färöer-Inseln beispielsweise 1000 FOK ab (134,136 Euro), machst du in der regel einen Verlust von 3,454 Euro.

Fazit

Kaum ein anderer Ort scheint so abgelegen zu sein, wie die Färöer-Inselgruppe. Trotzdem kannst du diese einzigartige Landschaft live erleben, denn du erreichst die Inselgruppe innerhalb von 2 Stunden vom europäischen Festland aus. Auf den Färöern, wo doppelt so viele Schafe wie Menschen leben, kannst du die Natur in vollen Zügen genießen und dich selbst davon überzeugen, wie viele schöne Fleckchen es auf unserer Erde gibt.